Schielen bei Kindern: Schwachsichtigkeit droht
Fehlstellungen der kindlichen Augen sind nicht nur ein kosmetisches Problem. Die „gefährlichste“ Form des Schielens ist sogar der Mikrostrabismus, der mit einem Schielwinkel von nur ca. 1° mit bloßen Auge nicht erkennbar ist. Alle diese Fehlstellungen können unbehandelt zu einer bleibenden Schwachsichtigkeit führen. Daher raten PREMIUM-Ärzte, Kinder im Rahmen der empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt vorzustellen. Denn nur speziell geschulte Orthoptistinnen können auch kleinste Fehlstellungen diagnostizieren.
Konservative Schiel-Behandlung für Kinder
Da die Sehfähigkeit nur im Kindesalter erlernt wird, ist es wichtig, dass Fehlstellungen bis zum 7. Lebensjahr bzw. bis zur Einschulung behandelt werden. Möglich sind konservative Maßnahmen wie eine Brillenkorrektur der Fehlsichtigkeit oder das Abkleben des besseren Auges für eine vom Augenarzt festgelegte Zeit. Bessert sich die Fehlstellung dadurch nicht ausreichend, kann der Augenarzt die Augenstellung durch eine Schieloperation gut korrigieren.
Schiel-OP: vor der Operation
Für die Behandlungsplanung vermisst der Arzt zunächst die Augenstellung und den Schielwinkel. Dadurch weiß er, welchen der sechs Augenmuskeln er behandeln muss, um eine symmetrische Augenstellung zu erreichen. Der Augenarzt kann die Augenmuskeln, anders als vom Laien oft angenommen, gut erreichen, ohne dass er das Auge in seiner Integrität verändern müsste.
Schieloperation: der Ablauf
Bei allen Schieloperationen eröffnet der Chirurg die über dem Muskel liegende Schleimhaut (sog. Bindehaut) dort, wo der Muskel am Augapfel ansetzt. Je nach Augenfehlstellung verlagert oder kürzt er dann die entsprechenden Muskeln. Abschließend verschließt er die Bindehaut mit resorbierbarem Nahtmaterial.
Risiken einer Schiel-OP
Wie bei allen Operationen besteht auch hier die Gefahr einer Infektion. Eine Reduktion des Schielwinkels auf genau 0 Grad ist meist nicht möglich, sodass gelegentlich eine kleine Fehlstellung verbleibt, die konservativ zu behandeln ist.
Nach der Schieloperation
Ein Verband ist nach diesem Eingriff unnötig. Die ersten Tage nach der Operation spüren die Kinder gelegentlich ein Fremdköpergefühl sowie leichte Schmerzen bei Augenbewegungen. Frühestens 4 bis 6 Wochen nach der Operation ist die Wundheilung abgeschlossen. Es können aber auch danach noch gelegentlich Doppelbilder vorkommen, da sich das Gehirn erst an die neue Augenstellung gewöhnen muss.