PD Dr. Wolfgang Pötzl

Vulpius Klinik Bad Rappenau

Auf dem Weg ins baden-württembergische Bad Rappenau werden die Straßen immer schmaler. Am Rande des Kur- und Badestädtchens, etwas erhöht, liegt die Vulpius Klinik, malerisch umrahmt vom klinikeigenen Parco de Vulpius und dem Stadtpark. Vor 105 Jahren war sie noch Heilstätte für Menschen mit Knochentuberkulose. Heute genießen hier ausschließlich Patient:innen mit orthopädischen Leiden die gesunde Luft.

 

Die Vulpius Klinik ist eine orthopädische Fachklinik in privater Trägerschaft mit chirurgischen Abteilungen für alle großen Gelenke sowie einer für konservative Wirbelsäulentherapie. „Wir sind stark spezialisiert, um die Patienten qualitativ noch besser versorgen können“, erklärt PD Dr. med. Wolfgang Pötzl die Strategie der Klinik.

 

Seit der Gründung vor zwölf Jahren leitet der gebürtige Augsburger hier die Abteilung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie. Zuvor war er Oberarzt an der Uni Münster, galt schon dort als Spezialist für die großen Gelenke des Arms. „Als wir 2006 in Bad Rappenau anfingen, setzten wir jährlich 30 bis 40 neue Gelenke ein“, erinnert sich Pötzl. Heute sind es 130. „Die Leute sind länger aktiv, wollen auch im höheren Lebensalter noch Sport machen oder den Garten versorgen und wünschen sich ein funktionierendes, schmerzfreies Schultergelenk.“

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Das war längst nicht immer so. Viele Jahre galt die Implantation eines künstlichen Schultergelenks als aufwendig und komplikationsanfällig. Doch in den letzten 20 Jahren sind Implantate und Instrumentarien technisch immer ausgereifter, OP-Techniken immer feiner und weniger traumatisch geworden – ein Segen für die steigende Zahl von Patient:innen. „Mittlerweile erzielen wir ähnlich gute Standzeiten wie in der Hüft- und Knieendoprothetik“, freut sich Orthopäde Pötzl.

Doch nicht jedem, der mit dem Wunsch nach einem neuen Schultergelenk zu ihm kommt, setzt er auch eins ein. Solange es geht, gilt bei Schulterspezialist Pötzl „Gelenkerhalt vor Gelenkersatz“. Mit Krankengymnastik, physikalischer Therapie und Schmerzmedikamenten sowie mit Hilfe kleinerer chirurgischer Eingriffe versuchen die Ärzt:innen der Abteilung den Einsatz eines künstlichen Schultergelenks hinauszuzögern. Gleichzeitig gelte es aber auch, den richtigen Zeitpunkt für das neue Schultergelenk nicht zu verpassen, so Pötzl. „Wenn die Arthrose bereits auf Sehnen und Muskeln übergegriffen hat, wird das Ergebnis nicht mehr so gut werden, wie es hätte sein können.“

In Bad Rappenau verwenden die Schulterspezialist:innen ausschließlich Totalendoprothesen (TEP). Teilendoprothesen haben sich für ihn nicht bewährt, so Pötzl. Über die Hälfte der TEPs sind so genannte inverse Gelenke. Dabei bauen die Ärzt:innen den Kopf anstelle der ehemaligen Pfanne ein; das Ende des Oberarmknochens bildet die neue Pfanne. Ein inverses Gelenk kommt zum Einsatz, wenn normale Schulterprothesen nur unzureichend helfen würden – bei älteren Menschen beispielsweise, die einen komplizierte Oberarmbruch hatten, oder Patient:innen, bei denen die das Schultergelenk umfassende Muskulatur nicht intakt ist.
„Wir setzen die neueste Generation der inversen Prothese ein, weil sie die Innenrotationsfähigkeit, also das Hinter-sich-greifen, entscheidend verbessert.“
PD DR. WOLFGANG PÖTZL
Patient:innen mit einer normalen Arthrose der Schulter, einer sogenannten Omarthrose, bekommen eine anatomische Prothese. Anders als bei Hüfte oder Knie gibt es bei der Schulter keinen Ersatz von der Stange. Jede Prothese passen die Ärzt:innen dem Patienten genau an. „Wir empfinden die natürliche Anatomie des Gelenkes nach“, erklärt Pötzl. Der Grund für den Aufwand? Die Schulter ist das mit Abstand beweglichste Gelenk. Jede Einschränkung würden die Patienten als gravierend erleben. So werden Schaft, Verbindungsteil und Gelenkkopf vom Neigungswinkel genau eingepasst – ihre optimale Lage zueinander garantiert später eine maximale Beweglichkeit.

Bei der Wahl des künstlichen Gelenks vertraut der Orthopäde auf Bewährtes. „Vor einem Produktwechsel schauen wir uns genau an, wer die Prothese entwickelt hat, wer sie wie lange einsetzt und ob sie dem Patienten wirklich eine Verbesserung bringt“, meint Pötzl. Wie im Falle einer neuen inversen Prothese, welche die Ärzte in Bad Rappenau seit 2016 verwenden: Sie ermöglicht eine stärkere Innenrotation, verbessert also das Hinter-sich-Greifen.

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Um die eigenen Ergebnisse besser im Blick zu haben, untersuchen die Ärzt:innen der Vulpius Klinik nach zehn Jahren alle Patient:innen, die sie mit einem künstlichen Schultergelenk versorgt haben. „2016 haben wir unseren ersten Patienten nachuntersucht, dem wir ein neues Schultergelenk eingesetzt hatten“, erzählt Pötzl. „Der Mann ist damit nach wie vor sehr zufrieden und kann seinen Arm fast uneingeschränkt beanspruchen.“

Das Geheimnis von Pötzl und seinem Team? Vielleicht ist es die Kombination aus klarem Fokus und Präzision. Auch in seiner Freizeit liebt Pötzl diese Herausforderung. Er klettert, spielt Golf und weiß: „Du musst die Nerven behalten, mentale Stärke beweisen und eine Strategie entwickeln, bevor du den nächsten Schlag machst oder weiter nach oben kletterst.“ Unachtsamkeit kann er sich beim Sport nicht erlauben – genau wie in seinem Beruf.

PD Dr. Wolfgang Pötzl

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