Opthalmologikum Dr. Neuhann / Augenärzte an der Oper
Die Farben der Einrichtung in der Augenklinik von Dr. Tobias Neuhann sind kein Zufall: die Stühle rot, die Schränke blau und die Skulpturen gelb. „Wenn die Patienten nach einem Eingriff unsere Räume verlassen, können sie oft nicht glauben, wie satt sie plötzlich die drei Grundfarben erkennen“, erzählt der Münchner Augenarzt. Begeistert seien sie – und dankbar, die Welt wieder bunt und gut zu sehen.
Scharf sehen können muss auch, wer aus dem 4. Stock der Augenklinik am Marienplatz, direkt vis-à-vis vom Münchner Rathaus, etwas auf dem Platz tief unter ihm erkennen will. Straßenmusikanten, Touristen und Einheimische sorgen für hektisches Treiben. Hier oben herrscht angenehme Ruhe. Optikerinnen, Ärzte und Schwestern sprechen gedämpft. Telefone klingeln kaum hörbar. Bereits 1998 gründete Dr. Tobias Neuhann seine Klinik. Auf insgesamt 600 Quadratmetern und über zwei Etagen verteilen sich drei Einrichtungen: das AugenDiagnostikCenter (ADC München), in das etwa 40 Augenärzte aus München und Umgebung ihre Patient:innen zu den diversen Untersuchungen schicken, sowie die Augenklinik und das Zentrum für refraktive Chirurgie, wo Neuhann und seine Mitarbeiter:innen rund 7000 Eingriffe jährlich durchführen.
Augenarzt zu sein – das wurde Neuhann bereits in die Wiege gelegt: Auch der Großvater und der Vater waren auf Augenerkrankungen spezialisiert. Und doch dauerte es ein paar Jahre, bis Neuhann sich für diesen Weg entschied. „Eigentlich wollte ich Maschinenbauer werden, folgte dann aber dem Wunsch meiner Mutter, ein Doktor zu sein“, erinnert sich der Münchner. Damals konnte er nicht ahnen, wie sehr ihm sein Faible für Technik eines Tages helfen würde, einer der besten und anerkanntesten Augenärzte in Deutschland zu werden.
Zunächst arbeitet Neuhann jedoch als Gerichtsmediziner – und langweilt sich im Sommer 1978 ziemlich. In der Augenklinik nebenan arbeiten die Ärzte rund um die Uhr. Also hilft der neugierige junge Mediziner den Kollegen bei der Entnahme von Hornhäuten. Bald danach bietet ihm der Chef der Augenklinik einen Vertrag an – und aus dem Gerichtsmediziner wird ein Augenarzt.
Die Transplantation von Augenhornhaut ist bis heute seine Leidenschaft. Im Jahr 2013 gründete er das Hornhauttransplantations- und Keratokonus-Zentrum München. Mit rund 100 Eingriffen transplantiert Neuhann mehr Hornhäute als viele andere Augenchirurg:innen in Bayern: beim Keratokonus, also wenn sich die Hornhaut ausdünnt oder verformt, sowie bei getrübten und verletzten Hornhäuten. „Die Patienten können zwischen der herkömmlichen Transplantation per Skalpell oder dem Laser wählen“, erläutert Neuhann. „Die Abstoßungsreaktionen sind beim Schnitt mit der jüngsten technischen Methode, dem Femtosekundenlaser, deutlich geringer, die Ergebnisse insgesamt signifikant besser.“
Genau wie bei den Hornhauterkrankungen ist Neuhann auch bei anderen Indikationen immer auf der Suche nach der perfekten Technik, nach einer noch schonenderen Methode, nach noch präziseren Instrumenten. Der leidenschaftliche Segler, einst sogar Europameister, erkundet ständig neues Terrain und hospitiert bei den Großen seines Fachs. Im Jahr 1990 besucht er beispielsweise Swjatoslaw Fjodorow in Moskau. Der Russe hat eine künstliche Linse entwickelt, die sogenannte Intraokulare Kontaktlinse (ICL).
„Es war damals undenkbar, zusätzlich zu der menschlichen Linse einfach noch eine Kunstlinse ins Auge einzusetzen“, begeistert sich Neuhann bis heute. „Ich konnte erst glauben, dass es funktioniert, nachdem ich das selbst gesehen hatte.“ Neuhann wendete das ICL-Verfahren gegen den Widerstand vieler Kollegen als Erster in Deutschland an. Heute führen Augenärzt:innen diese Art der Linsenimplantation hierzulande 500 Mal jährlich durch.
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Weitere InformationenNeuhann ist und bleibt ein Visionär. Er erfindet selbst neue Operationstechniken und verfeinert das augenärztliche Instrumentarium, immer an das Wohlergehen seiner Patient:innen denkend. Maschinen bilden die Basis seiner Arbeit – für Diagnose und Therapie. Den Grauen Star bei Erwachsenen behandelt der Augenchirurg wahlweise mit Ultraschall oder Laser. „Der Laser bringt in 98 Prozent der Fälle den garantierten Therapieerfolg“, erklärt Neuhann. Zwei der modernsten Lasergeräte stehen in den Räumen am Marienplatz: ein Femtosekundenlaser, der mit ultrakurzen und gut dosierbaren Lichtimpulsen arbeitet und deshalb besonders schonend und sicher ist. Ihn setzt Neuhann beim Grauen Star, bei Hornhauttransplantationen oder gegen die Altersweitsichtigkeit ein.
Mit dem LASIK-Laser behandelt der Fachmann zudem kurzsichtige Patient:innen, die ihre Brille loswerden möchten. Ein weiteres modernes Laserverfahren bietet Neuhann seinen Patient:innen mit Glaskörpertrübungen an. „Die Laser-Vitreolyse entfernt die Trübungen schmerzfrei und zuverlässig ambulant“, so Neuhann, der als einer von wenigen Ophthalmochirurgen in München das Verfahren beherrscht. Bisher ließen sich die Trübungen nur mit einer aufwendigen operativen Entfernung des Glaskörpers beseitigen.
Er selbst habe Adleraugen, erzählt Neuhann: „Obwohl ich 61 Jahre alt bin, sehe ich alles bestens und brauche keine Brille“, sagt er und schmunzelt. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht – doch sehr wohl daran, auch der jungen Generation ihren Platz zu geben: Sein Sohn Raphael ist in die väterliche Praxis eingestiegen.
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