Moderne Bauchchirurgie

Breites Behandlungsspektrum der Bauchchirurgie

Die moderne Bauchchirurgie – auch Viszeralchirurgie genannt – umfasst die Behandlung aller gutartigen und bösartigen Erkrankungen der Bauchorgane sowie der endokrinen Drüsen. Das Spektrum beinhaltet somit die operative Therapie der Schilddrüse und Nebenschilddrüse, der Speiseröhre und des Magens, der Gallenblase und Gallenwege, der Leber und der Bauchspeicheldrüse, des Dickdarms, Mastdarms und des Afters sowie des Bauchfells. Auch Bauchwandbrüche (z. B. Leistenbruch, Nabelbruch etc.) sowie die Nebennieren fallen in das Behandlungsspektrum der Bauchchirurgie.

 

Die meisten dieser Eingriffe werden heute mit modernster minimalinvasiver Operationstechnik, der sogenannten Schlüssellochtechnik, durchgeführt. Wenn möglich, wird dazu ein roboterassistiertes Chirurgiesystem genutzt. Dabei sind nur noch kleine Schnitte erforderlich, über die eine Videooptik sowie feine Instrumente in den Bauchraum eingeführt werden. Damit können sogar große onkologische Eingriffe möglichst schonend und „klein“ durchgeführt werden.

Roboterassistierte Chirurgie: kleine Schnitte und kleine Wunden

Operation mit Roboter? Dazu muss man wissen: Die Operation wird nach wie vor von Chirurginnen oder Chirurgen durchgeführt, die die Maschine steuern. Diese ermöglicht ihnen jedoch ein noch präziseres Arbeiten, denn der Roboter filtert jedes noch so kleine, normale menschliche Zittern heraus. Durch die extremen Freiheitsgrade der Roboterinstrumente, die jenen der menschlichen Hand entsprechen, gelangt man auch in engste Räume und kann dort in alle Richtungen agieren. Zudem macht eine moderne, hochauflösende Optik (3D/4K) auch kleinste Strukturen wie Nerven und Blutgefäße sichtbar, die mit herkömmlicher Technik oder mit dem bloßen Auge so nicht visualisierbar waren. Diese exzellente Übersicht des Operationsfeldes erlaubt, dass heute noch präziser und gewebeschönender operiert werden kann.

 

Die Vorteile moderner minimalinvasiver Bauchchirurgie liegen also klar auf der Hand: Kleine Schnitte bedeuten kleine Wunden, die auch schneller und komplikationsloser heilen. Durch die bessere Technik werden zudem eventuelle „Kollateralschäden“ geringer gehalten. Die Operationen sind weniger belastend für den Körper, was bedeutet: Die Patient:innen erholen sich schneller. Optimiert wird die Rekonvaleszenz in einigen spezialisierten Kliniken durch moderne Patientenführung im Rahmen des sogenannten ERAS-Programms.

Minimalinvasive Chirurgie

In spezialisierten Zentren werden heute die meisten gutartigen und bösartigen Erkrankungen der Bauchorgane in minimalinvasiver Technik, der sogenannten Schlüssellochtechnik, durchgeführt. Hierbei wird über eine wenige Millimeter messende Kanüle eine Kamera in die Bauchhöhle eingeführt. Mit hochauflösender 4K- bzw. 3D-Optik besteht so eine exzellente Übersicht. Durch weitere kleine Kanülen, sog. Trokare, werden dann Instrumente eingeführt, mit denen hochpräzise operiert werden kann.

 

In jüngster Zeit wird hierzu mehr und mehr ein roboterassistiertes Chirurgiesystem genutzt. Damit können sogar große onkologische Eingriffe möglichst schonend und „klein“ durchgeführt werden.

 

Die roboterassistierte minimalinvasive Chirurgie ermöglicht den Chirurginnen und Chirurgen ein äußerst präzises Arbeiten, weil jedes noch so kleine normale menschliche Zittern herausgefiltert wird. Und weil diese Roboterarme so fein sind, können sie auch in engste Räume gehen und dort in alle Richtungen agieren. Hinzu kommt, dass durch die 3D/4K-Optik auch Nervenstrukturen oder Blutgefäße über den Monitor sichtbar werden – so kann noch präziser und gewebeschonender operiert werden.

ERAS-Programm: Modernes Behandlungskonzept für Operationen

Zu den modernsten Behandlungskonzepten rund um Operationen gehört das ERAS-Programm. ERAS steht für „Enhanced Recovery After Surgery“, sinngemäß „beschleunigte Erholung nach der Operation“. Dabei beginnt die Reha bereits vor der Operation. Die Hauptaspekte sind dabei die Planung und Vorbereitung vor der Aufnahme – dazu gehört der Ausgleich von Mangelzuständen (z. B. Vitamine, Elektrolyte, Spurenelemente, Aminosäuren) – sowie die Verbesserung der Ernährung und der körperlichen Fitness vor der Operation. Auch die Verringerung des körperlichen Stresses vor, während und nach der Operation spielt eine wichtige Rolle: Das bedeutet, dass man z. B. bis zwei Stunden vor dem Eingriff noch trinken darf, um die Herausforderung möglichst fit anzunehmen. Direkt nach der OP sorgt ein Wassereis, das noch im Aufwachraum gereicht wird, für einen schnellen Ausgleich des Kaloriendefizits und regt die Körperfunktionen rasch wieder an.

 

Bei diesem multimodalen Ansatz greifen alle beteiligten Disziplinen wie Anästhesie, Chirurgie, Physiotherapie und Ernährungsmedizin ineinander und bieten einen strukturierten Rahmen für das Management während des Krankenhausaufenthalts – von der Schmerzlinderung und dem zügigen Wiederaufbau der Ernährung bis hin zum individuellen Bewegungsprogramm.

 

Das evidenzbasierte Ergebnis: Die Komplikationsraten konnten deutlich gesenkt werden, die Patient:innen haben weniger Schmerzen, die Genesung verläuft schneller, und der Klinikaufenthalt wird deutlich verkürzt.

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