Prof. Dr. med. Dieter Christian Wirtz

Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Meister der Wechselprothetik

Professor Dieter Christian Wirtz wurde im Jahr 2006 mit nur 39 Jahren als jüngster Ordinarius für Orthopädie und Unfallchirurgie an die Spitze der Bonner Uniklinik berufen. Er galt schon damals aufgrund seiner breiten Ausbildung als erfahrener Operateur und hochkompetenter Ratgeber. Seit seinem Start ist die „Bonner Orthopädie & Unfallchirurgie“ stetig gewachsen. Heute verfügt die Klinik auf mehreren komfortabel ausgestatteten Stationen über 120 Betten und ist die größte Abteilung des Universitätsklinikums: Im vergangenen Jahr setzten die Ärzt:innen dort mehr als 800 Prothesen an Knie und Hüfte ein, behandelten 4500 Patient:innen stationär und 30 000 ambulant.

„Als Klinik der Maximalversorgung steht für uns die Sicherheit der Patienten an erster Stelle“, erklärt Wirtz. Nicht nur durch das Vorhandensein aller Fachdisziplinen unter einem Dach, sondern vor allem auch durch die Umsetzung höchster Hygienestandards im gesamten Klinikum wird diesem Anliegen Rechnung getragen.

Der persönliche Schwerpunkt der klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit von Professor Wirtz liegt seit über 25 Jahren in der Behandlung gelockerter Kunstgelenke. In Deutschland wird man wenige Einrichtungen finden, in der die Ärzt:innen derartig spezialisiert auf den Wechsel von Kunstgelenken sind wie in Bonn: Rund 500 Gelenke tauschen sie jährlich aus, etwa die Hälfte davon, weil sich das Kunstgelenk infiziert hat.

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Die Wechseloperation bei Infektion gilt als Königsdisziplin in der Endoprothetik. Zum einen müssen die Ärzt:innen die Infektion behandeln – abhängig davon, ob ein Keim oder verschiedene Erreger die Prothese infiziert haben und ob umliegende Weichteile wie Sehnen oder Knochen mitbetroffen sind. Zum anderen ist der erneute Einsatz einer Prothese eine chirurgische Herausforderung. In Bonn hat man zu diesem Zwecke ein eigenes erfolgreiches Therapieverfahren entwickelt, das „Bonner Schema“.

Der häufigste Grund für einen Prothesenwechsel ist jedoch nicht eine Infektion, sondern schlichter Verschleiß. Künstliche Hüft- und Kniegelenke lockern sich nach 10 bis 15 Jahren durch die mechanische Beanspruchung. Am Knochen geht diese Lockerung nicht immer spurlos vorbei; oft hinterlassen die Ersatzteile nach dem Entfernen ausgeprägte Defekte. Hier kann man nicht einfach eine neue Standard-Endoprothese einsetzen. Wirtz hat deshalb gemeinsam mit einem deutschen Hersteller ein Baukastensystem für Hüfte und Knie entwickelt, um solche Defekte anatomiegerecht zu rekonstruieren. Nichttragende Knochendefekte werden mit Spenderknochen aufgefüllt und wachsen ein. An tragenden Stellen setzt Wirtz passgenaue Augmente aus Titan ein, die dann mit dem eigentlichen Gelenkimplantat verbunden werden und den Knochendefekt ausfüllen.
In der ersten orthopädisch-unfallchirurgischen Geriatrie der Region versorgen wir speziell ältere, mehrfach erkrankte Patienten nach ihren Bedürfnissen.
PROF. DR. MED. DIETER CHRISTIAN WIRTZ
Nicht nur im OP, auch im klinikeigenen Forschungslabor interessieren sich die Bonner Orthopäden für Knochendefekte und infizierte Gelenke. Gemeinsam mit den Wissenschaftler:innen des nahe gelegenen Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) wollen sie zukünftig die Erreger einer Gelenkinfektion schon vor der Operation aufspüren. „Wir entwickeln Antikörper, die an der Oberfläche von Bakterien andocken“, erklärt Wirtz. „Kombiniert mit nuklearmedizinischen Tracern leuchten die infizierten Stellen in der Computertomographie auf.“

Die so markierten Stellen lassen sich während der OP ganz gezielt ansteuern und entfernen. Mit einem zweiten Verfahren soll der Operateur gleich während des Eingriffs erkennen, ob er das infizierte Gewebe vollständig beseitigt hat. „Denn solange sich noch irgendwo Keime verbergen, beispielsweise in der Tiefe des Oberschenkelknochens, wird sich auch eine neue Prothese wieder infizieren“, erklärt Wirtz. Nur wenn das neue Implantatlager keimfrei ist, kann es gelingen, eine langfristig funktionsfähige Prothese wieder einzusetzen.

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Weitere Informationen
Letztendlich geht es – ob beim Ersteinsatz oder in der Wechselsituation – in der Endoprothetik immer um eine Wieder-erlangung von Lebensqualität. Das gilt auch für den älteren, meist mehrfach erkrankten Menschen. Deshalb eröffnete Mitte 2017 die Klinik in Bonn die erste orthopädisch-unfallchirurgische Geriatriestation der Region. Hier arbeiten die Orthopädischen Chirurgen mit internistischen Geriatern, speziell ausgebildeten Krankenpflegern und Physiotherapeuten im interdisziplinären Team tagtäglich eng zusammen. Durch eine intensive und ganzheitliche Versorgung soll gewährleistet werden, dass auch die älteren Menschen mit ihrem neuen Gelenk bald nach dem Eingriff wieder selbstständig zu Hause leben können.

Um solche innovativen Klinikstrukturen mit Leben zu füllen, braucht es aber nicht nur fachliche Expertise, sondern vor allem motiviertes und engagiertes Personal. „Für meine Mitarbeiter steht die freundliche und empathische Kommunikation mit an erster Stelle“, betont Wirtz. Alle Mitarbeiter:innen der Klinik sind in eine Service-Exzellenz-Schulung eingebunden. „Die Patienten sollen sich bei uns wohlfühlen“, meint der Klinikchef. Denn „Patientenzufriedenheit trägt wesentlich zu einer schnellen Genesung bei“.

Prof. Dr. med. Dieter Christian Wirtz

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