Unsere Leber produziert täglich etwa 700 ml Gallenflüssigkeit und leitet diese direkt in den Darm. Ein Teil wird in der Gallenblase konzentriert und gespeichert. Die Gallenblase dient somit nur als Reservoir, um bei Bedarf zusätzlich die Fettverdauung zu unterstützen. Zusätzlich werden über die Gallenflüssigkeit Abbauprodukte des Körpers ausgeschieden. Bei entsprechender Veranlagung oder zunehmendem Alter kann es zur Bildung von Gallengrieß und schließlich Gallensteinen kommen.
Diese Steine müssen nicht zwingend zu Beschwerden führen, können aber – wenn sie die Gallenblase verschließen oder in den Hauptgallengang rutschen – Koliken, Gallenflüssigkeitsstau oder Entzündungen verursachen. In solchen Fällen wird in der Regel die Gallenblase mit den Steinen minimalinvasiv entfernt (eine der häufigsten minimalinvasiven Operationen im Bauchraum weltweit). Wichtig: Auch ohne das Organ kann der Körper Nahrung gut verdauen; nach der Entfernung der Gallenblase ist keine spezielle Diät erforderlich.
Gallensteine und Gallenblasenentzündung
Dabei handelt es sich um ein festes, kristallisiertes Ausfallprodukt der Galle. Sie entstehen durch ein Ungleichgewicht löslicher Stoffe in der Galle. Hier spielen auch genetische Faktoren sowie vermutlich Wandbewegungsstörungen der Gallenblase selbst eine Rolle. Gallensteine können sowohl Koliken als auch akute oder chronische Entzündungen der Gallenblase verursachen.
Therapie: Bei immer wiederkehrenden Koliken sollte die Gallenblase entfernt werden. Entwickelt sich eine akute Entzündung, kann in einem engen Zeitfenster von 48–72 Stunden nach Beginn der Beschwerden operiert werden. Bei längeren Beschwerden wird zunächst konservativ mit Antibiotika behandelt, um die Entzündung ausheilen zu lassen. Etwa 6 Wochen später kann dann im entzündungsfreien Intervall operiert werden. Der Eingriff erfolgt laparoskopisch, also minimalinvasiv – mittlerweile durch Zugänge von nur 3 mm Größe, die praktisch keine Narben hinterlassen.
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