Den besten Weg zum perfekten individuellen Zahnersatz beschreibt Dr. Vera Bohren
Der Roboter führt bei der Operation das Skalpell des Chirurgen, der 3D-Drucker liefert ein absolut passgenaues künstliches Kniegelenk, computernavigierte Technik gewährt allerhöchste Präzision bei der Zahnimplantation: Automatisierte und digitalisierte Methoden haben längst Einzug in die Medizin gehalten, sie werden Diagnostik und Therapie künftig noch mehr dominieren. Auch die ästhetische Zahnmedizin profitiert erheblich von dieser Entwicklung. So kreiert das Prinzip Digital Smile Design (DSD) vor Behandlungsbeginn eine Animation des jeweiligen Patienten, die die Zahn- und Zahnfleischverhältnisse ebenso berücksichtigt wie die gesamte Physiognomie, also die Gesichtszüge.
Doch ausgewiesene Zahnästhetik-Spezialisten wie Dr. Vera Bohren aus Luzern machen zunehmend die Erfahrung, dass auch die innovativsten High-Tech-Verfahren allein keineswegs in jedem Fall ein optimales Behandlungsergebnis garantieren: „Geht es um die Realisierung individueller Schönheit und Ästhetik im und um den Mund, sind optimierte neueste Techniken zwar gute Planungsgrundlagen. Entscheidend bleiben aber Erfahrung und Wissen des Behandlers, um so Proportionen, Ästhetikregeln und Farben in Übereinstimmung zu bringen mit der Persönlichkeit des Patienten und den bestgeeigneten Werkstoffen.“ Der ideale Ausgangspunkt in diesem Findungs- und Abstimmungsprozess ist durchaus ein Prinzip, das der digitale Fortschritt bietet: Es sind digital designte Werkstücke bzw. Provisorien, die aber anschließend aber von Hand adaptiert werden.
Zwar kann die neueste Generation digital gesteuerter Fräsmaschinen, die etwa Frontzahnkronen auf Basis digitaler Vermessung und Abformung erstellen, inzwischen Werkstücke mit eine Passgenauigkeit von wenigen Tausendstel Millimetern produzieren. Doch warum entspricht der rein datenbasiert entstandene Zahnersatz oft nicht wirklich den eigentlichen Erwartungen des Patienten?
Vielfach liegen die Gründe in einer unzureichenden Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Denn beider Vorstellungen von makellosen, zur Persönlichkeit perfekt passenden Zahnreihen können zunächst durchaus unterschiedlich sein: „Viele Patienten haben bestimmte Vorbilder im Kopf, etwa aus dem Bekanntenkreis, aber auch Prominente, die sie aus den Medien kennen“, berichtet Dr. Bohren. „Unsere Aufgabe ist es also, im Gespräch falsche Erwartungen abzubauen und gemeinsam die funktionell und ästhetisch ideale Lösung zu erarbeiten.“
Im Dialog zwischen Zahnarzt und Patient wird zuerst erarbeitet, welche ästhetischen Vorstellungen der Patient besitzt, wie er sich sieht und welches Bild er von sich selbst hat. Herauszufinden, was er ändern will – und ob das technisch machbar und ästhetisch sinnvoll ist – kann für den Behandler eine echte Herausforderung sein. Denn kaum ein Patient ist in der Lage, sich das gewünschte Endergebnis der zahnästhetischen Behandlung tatsächlich detailliert vorzustellen.
Noch viel schwieriger wird es für ihn, sich einen Eindruck davon zu verschaffen, wie sich die Veränderung nach der Behandlung auf sein Erscheinungsbild auswirkt und damit auch die Wahrnehmung durch Mitmenschen beeinflusst. „Immer wieder wünschen sich Patienten ganz allgemein große weiße Zähne“, berichtet Dr. Bohren. „Leider sind darunter auch Menschen, die ein relativ kleines Gesicht haben und/oder einen Teint, dessen Farbe gar nicht zur superweißen Zahnfront passt.“
Daher sind sorgfältigst gefertigte Provisorien so wichtig, die dem späteren Original in Form und Farbe hundertprozentig entsprechen. So besteht die Chance, falsche Vorstellungen deutlich zu machen, sie zu korrigieren und zur Zufriedenheit aller die ideale Lösung zu finden.
Dazu wird aus der theoretischen Diskussion praktische Anschauung: Der Patient erhält ein Modell zur Ansicht, das das spätere Ergebnis nahezu eins zu eins abbildet. Dazu bekommt er kongruente Provisorien eingesetzt, die adaptiert werden können. Auch einer der Pioniere des Digital Smile Designs, der renommierte Experte Dr. Florin Cofar, geht so vor. Er hat das DSD zwar vervollkommnet – bis hin zu computeranimierten Videoclips der Patienten, die späteres Aussehen, Mimik und Funktion perfekt simulieren. Doch die Basis seiner Arbeit ist in jedem einzelnen Fall das handbearbeitete Modell des Zahnersatzes. Dr. Cofar hat sogar eine ganze Kollektion von Handzeichnungen erstellt, die idealen Zahnersatz in unterschiedlichsten Variationen für die spätere individuelle Anpassung beim Patienten zeigen.
„Die fortschreitende technische Entwicklung in der ästhetischen Zahnmedizin hilft uns Ärzten ungemein, noch bessere und nachhaltig wirksame Ergebnisse zu erzielen“, so Dr. Bohren. Doch sie weiß auch: „Kompetenz und Erfahrung, Intuition und Kreativität, Menschenkenntnis, Antizipation und eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit des Arztes werden stets genau so wichtig bleiben, wenn wir unseren Patienten das vermitteln möchten, was Ihnen zusteht: ein attraktives Lächeln, ein gutes Selbstwertgefühl und ein hohes Maß an Lebensqualität.“
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